W E Y E R
bei Mechernich

Postkarte um 1910
(Herst.: E. Auras, Cöln-L.)

EINE MEINER ERSTEN KARTEN · ICH HATTE ZUNÄCHST KEINE AHNUNG, WELCHES WEYER GEMEINT WAR.

WEYER

siehe auch:
Postkarte
Postkarte

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...Ein besonderes Ereignis hatte die Schule von Weyer am 5. August 1902 zu verzeichnen. Der deutsche Kronprinz Wilhelm besuchte auf seinem Ritt von Satzvey nach Schmidtheim, nachdem er die Kakushöhle besichtigt hatte, mit seinen beiden Adjudanten die Schule in Weyer. Der Chronist berichtet darüber, daß der Kronprinz mit Interesse den Unterricht  verfolgt und an die Schüler/Innen Fragen gestellt habe. Die fleißigsten Kinder ließ er sich besonders vorstellen, erkundigte sich nach dem Befinden der Eltern und verteilte an sie Geschenke. Nach einer Stunde Aufenthalt ritt der junge Kronprinz Friedrich Wilhelm mit deiner Begleitung weiter nach Schmidtheim.

aus: Anton Könen: Weyer 871–1996, S. 96

Die Büste des Kaisers an der Kakushöhle
Von Peter Schiffer
Quelle: Eifelvereinsblatt, August 1907

Die feierliche Enthüllung einer Kaiserbüste Wilhelms II. am Kakusfels im oberen Feytal, Vordereifel, gestaltete sich am 28. Juli dieses Jahres [1907] zu einer patriotischen Kundgebung. Das prächtige Sommerwetter hatte eine Menge Festteilnehmer angelockt. Gegen drei Uhr bewegte sich der Festzug - in dem die Ortsgruppen des Eifelvereins Bonn, Blankenheim, Call, Commern, Gemünd, Mechernich, der Euskirchener Verschönerungsverein, die Kriegervereine Blankenheim, Blumenthal, Eiserfey, Gemünd, Mechernich, Strempt, Weyer und Zingsheim sowie die Gesangvereine Eiserfey, Nettersheim, Weyer und Zingsheim vertreten waren – von Eiserfey aus talaufwärts zur Enthüllungsfeier. Die Festrede hielt der Vorsitzende des Eifelvereins, der kommissarische Landrat des Kreises Euskirchen, Dr. Kaufmann.

Er führte kurz etwa folgendes aus: Mit Genugtuung und begeisterter Freude bin ich hierher geeilt, um an diesem Platze, entzogen dem großen Weltverkehr, dem Kaiser unsere patriotische Gefühle durch eine große Feier kundzutun. Erhebend ist es, gerade an diesem Orte, wo vor fünf Jahren unser Kronprinz geweilt, unserem Landesfürsten ein Denkmal der Eifelgesinnung zu setzen. Für die Ortsgruppe Feytal ist es eine Freude und verdient volle Anerkennung, dass sie die Aufgaben des Eifelvereins in so hehrer und herrlicher Weise löst. Auch unser Herrscherhaus nimmt regen Anteil an diesen Bestrebungen, wie dies der Eifelbesuch unseres Kaisers zeigt. Als ein Zeichen der Dankbarkeit, Liebe und Anhänglichkeit zu unserem Kaiserhause ist auf diesen umklüfteten Höhen eine Büste Seiner Majestät unseres Kaisers und Königs Wilhelm II. errichtet, und indem ich bitte, den Vorhang zu senken, enthülle ich dieses Denkmal.

In das Hoch auf Sr. Majestät, mit welchem die Rede schloss, stimmte die unzählige Menge ein, um dann die Nationalhymne das Tal durchbrausen zu lassen.

Das von der Ortsgruppe Feytal gestiftete Steinbild stellt den Kaiser in der Garde du Corps – Uniform mit Panzer, Helm und Marschallstab dar und steht auf einem 10 m hohen Felsvorsprung; Gesamthöhe mit Sockel 2,50 m. Der Kaiserhorst ist von grünendem Efeu umrankt; die obere Bekrönung wird der deutschen Flagge dienen; unterhalb der Büste ist die Kaiserkrone mit Bandschleife und darunter die Inschrift: Wilhelm II. I. R in Bronze. Die Büste entstammt dem Atelier des Bildhauers Adalbert Degen aus Köln.

Im Kakusfels besitzt das Feytal eines der merkwürdigsten Naturdenkmale der Eifel wie der Rheinprovinz. Gleich einer Zyklopenburg erhebt sich der gewaltige Fels über einem chaotischen Trümmerhaufen bis zu 80 m über der Talsohle aus dunklem Gebüsch in seinen grotesken Steinmassen vier interessante Höhlen bergend.

Nachtrag: Die Büste galt lange Zeit als verschollen und wurde erst 1987 im Steingeröll aufgefunden und wieder aufgestellt. Leider fehlt das Haupt, das auch bis heute nicht entdeckt wurde, so dass der Kaiser am Eingang zum Felsgebiet die Besucher "kopflos" begrüßt.


Bild: R. Weyer, 21. Aug. 2006

Münzfunde in der Nähe der Kakushöhle
aus:
Bonner Jahrbücher 157 (1957), Münzfunde, S. 478

Weyer (Kreis Schleiden).

In der großen Höhle des Kartstein bei Eiserfey wurde die folgende Münze gefunden:

Magnentius (350–353), Mzst. Lugdunum, Pecunia maiorina: Vs. D N MAGNEN – TIVS P F AVG Paludamentbüste v. v. n. r., dahinter i. F. 1. A. – Rs. VICT DD NN AVG ET CAES RPLG zwei Viktorien halten einen Schild mit VOT/V/MVLT/X über Säule. – Coh. 41; Laffr. 84; Kat. Gerin 9.
Verbleib Heimatmuseum Münstereifel.

Vor dem Eingang zur großen Höhle des Karlstein bei Eiserfey wurde die folgende Münze gefunden:

Constantinus I. (306-337), Mzst. Treveri, Follis für Constantinus II. Caesar, 335–337: Vs. CONSTANTI – NVS IVN NOB C Panzerbüste v. v. n. r. mit Lorbeerkranz. – Rs. GLORIA EXERCITUS · TRP · zwei Soldaten mit einem Feldzeichen.
Coh. 114; M. I 495 I 2; Kat. Gerin 59.
Verbleib Heimatmuseum Münstereifel.

Unter dem Fels vor der großen Höhle des Karlstein kam die folgende Münze zutage:

Licinius I. (308–324), Mzst. Treveri, Follis, 313–317: Vs. IMP LICINIVS P F AVG Panzerbüste v. v. n. r. mit Lorbeerkranz. – Rs. GENIOPOP ROM TIF – Gemus steht n.l. mit Patera und Füllhorn.
Coh. 53; M. I 406 III 1; Kat. BTR Gerin 14.
Verbleib Heimatmuseum Münstereifel.

Vor der großen Höhle des Karlstein, im Garten der Gartenwirtschaft Schneider, wurde die folgende Münze gefunden:

Magnentius (350–353), Mzst. Treveri, anderthalbfache Pecunia maiorina, 352/353: Vs. D N MAGNEN – TIVS P F AVG Paludamentbüste v. v. n. r. – Rs. SAL VS DD NN A VG ET CAES TRS Christogramm zwischen A und w.
Coh. 30; Laffr. 153; Kat. Gerin 3.
Verbleib Privatbesitz.

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