Hans Hermann
W E Y E R

Münchner Abendzeitung · 4. Dezember 1990

Consul Weyer
verleiht Ritterorden

Den Treueid auf den Malteser-Orden leistete Rudolph Moshammer (l.), während ihm Konsul Hans Hermann Weyer das weiße Malteser-Kreuz ans Revers steckte Foto: Petra Schramek

Das tapfere Schneiderlein
darf sich jetzt Ritter nennen

ch. München – Der altehrwürdige Orden der Malteser hat seit gestern ein neues Mitglied. Streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit ließ sieh der Münchner Herrenschneider Rudolph Moshammer feierlich zum Ritter schlagen. Der bekannte Münchner Modemacher kniete nieder und hob die Rechte zum Treueid.

Hans Hermann Weyer, der Orden und Titel im Angebot hat und sich Großkanzler des orthodoxen südamerikanischen Malteserordens nennt, nahm den Ritterschlag vor und steckte dem tapferen Schneiderlein ein weißes Malteser-Kreuz ans Revers.

Für Weyer, der sich gerne auch Konsul nennt, war es eine Art Freundschaftsdienst. Angeblich forderte er diesmal kein Honorar.

Früher mußte ein Weyer-Ritter bis zu 250 000 Mark dafür hinblättern.

Freilich, ganz bargeldlos ging's für Ritter Moshammer doch nicht ab. Für einen edlen Zweck muß er eine großzügige Spende springen lassen.

Und er weiß auch schon wofür: Er will, eventuell zusammen mit einigen seiner potenten Kunden, Lebensmittel kaufen und nach Rußland schicken.

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